Der Brandschutz ist (egal in welcher Konstruktionsweise am Bau) immer ein spannendes Thema. Man sollte hier aber mal ein wenig relativieren und auf die Ursprünge der Brandschutzanforderungen zurückblicken. Es war ehemals so, dass der Brandschutz sicherzustellen hatte, dass Gefahren für Leib und Leben der Nutzer auf ein Minimum zu reduzieren waren und dass sichergestellt war, dass die Nutzer im Falle eines Brandes das Gebäude schnell und sicher verlassen konnten. Die verschiedenen Anforderungen hierfür waren je nach Gebäudeklasse bzw. Nutzung des Gebäudes unterschiedlich und in verschiedene Klassen (F 30 / F 60 / F 90…) eingeteilt.
Diesem Denkansatz, Menschenleben zu retten, war und ist uneingeschränkt zuzustimmen. Die aktuellen Entwicklungen jedoch gehen manchmal skurrile Wege und man meint, dass heute vermieden werden soll, dass es jemals brennen darf. Diese aktuelle Auslegung eines alten und richtigen Denkansatzes beschert uns teilweise rätselhafte Vorschriften und damit verbunden eine unglaubliche Verteuerung des Bauens allgemein. Speziell der Holzbau hat hier in den vergangenen Jahren mit der Schaffung neuer Baustoffe (z. B. Brettsperrholz) sowie mit brandschutzwirksamen Beplankungen im Ausbaubereich eine Vielzahl von technischen Lösungen vorgelegt, welche das mehrgeschossige Bauen mit Holz immer interessanter machen. Auch einige Bundesländer haben ihre Landesbauordnungen schon pro Holzbau modernisiert und einige deutsche Städte haben sich den mehrgeschossigen Holzbau ganz besonders im innerstädtischen Bereich auf die Fahnen geschrieben. Man ist dort mit vielen spektakulären Objekten schon unglaublich weit vorgeprescht und sehr beeindruckend und mutig unterwegs.